Die Gefäße sind aus Glas, kugelförmig mit einer kreisrunden Öffnung und unterschiedlichen Durchmessern. Äußerlich erinnern sie an Glocken. So unglaublich es klingen mag: Mit diesen Instrumenten werden Schmerzen behandelt. Dazu setzt der Heilpraktiker sie mit der Öffnung auf bestimmte Punkte der Haut. Dort sollen sie mithilfe von Unterdruck, erzeugt durch Erhitzen oder Absaugen der Luft im Inneren der Kugeln, die Durchblutung anregen und heilsame Kräfte auf den Körper ausüben.
Zuerst muss der Heilpraktiker Muskelverhärtungen und ähnliche auffällige Stellen ertasten. Dazu fährt er mit den Fingern langsam den Rücken entlang. Beim trockenen Schröpfen setzt er die gläsernen Glocken direkt an diesen Punkten auf die Haut. Viele Patienten empfinden die Behandlung als wohltuend. Weil sich Muskelverspannungen lösen, spüren sie bei Schmerzen, Müdigkeit oder Stress Erleichterung.
Damit der Unterdruck zustande kommt, muss zuvor die Luft im Schröpfglas erwärmt werden. Dazu werden bei der traditionellen Methode brennende Wattebäusche in die Schröpfgefäße gehalten. Kühlt die Luft in den Gläsern auf der Haut wieder ab, wird durch den Unterdruck die Haut angesogen. Dadurch erweitern sich die Gefäße, und die Durchblutung wird angeregt. Therapeuten greifen mittlerweile aber oft zu moderneren Absaugvorrichtungen wie Gummibällen oder elektrischen Pumpen.
Für Patienten, die Gerinnungshemmer einnehmen, ist das Schröpfen ungeeignet.